Huawei Watch Ultimate Smartwatch-Testbericht

Die Watch Ultimate ist Huaweis neue Flaggschiff-Smartwatch und überzeugt mit hochwertigen Materialien, außergewöhnlichen Sportfunktionen und präzisen Gesundheitsdaten. Allerdings ist der Preis für so viel Smartwatch-Expertise hoch. Der geforderte Preis für das Testmodell in Voyage Blue mit Titanarmband beträgt 799 £ (UK), was bedeutet, dass die Watch Ultimate im gleichen Preisniveau liegt wie die Apple Watch Ultra.

Alternativ bietet Huawei die Watch Ultimate in „Discovery Black“ mit einem Armband aus hydriertem Nitrilkautschuk zum Preis von 699 £ an. Eine LTE-Variante bietet der Hersteller nicht an. Dennoch sind im Online-Shop des Herstellers alternative Armbänder passend zu den Verschlüssen der Watch Ultimate aus Kautschuk, Leder oder Textil zu finden.

Das Gehäuse der Watch Ultimate besteht aus einer amorphen Legierung auf Zirkoniumbasis. Laut Huawei wird das Material auch in der Raumfahrt eingesetzt und soll 4,5-mal stabiler und 2,5-mal härter sein als Edelstahl. Dementsprechend sollte die Uhr besonders robust sein. Das Gliederarmband der silbernen Watch Ultimate besteht aus einer Titanlegierung und ist farblich etwas heller als das Gehäuse. Beide Teile sind matt.

Auf dem silbernen Teil des Gehäuses sitzt eine blau glänzende Lünette (nicht drehbar). Die Lünette ist mit weißen Zahlen und Markierungen verziert, die im Abstand von fünf Minuten angeordnet sind. Bezüglich des gewählten Materials spricht Huawei von Nano-Tech-Keramik. Das Display ist durch Saphirglas geschützt und die dem Arm des Trägers zugewandte Unterseite der Uhr ist mit Keramik veredelt.

Das Gehäuse beherbergt zwei Drücker und eine drehbare, drückbare Krone. Die Krone befindet sich oben rechts, die beiden Drücker sind unten und oben links positioniert. Alle drei Knöpfe sind durch ihre Fräsung zu unterscheiden. Zusätzlich ist auch die untere Taste mit einem Sensor ausgestattet.

Alle Tasten ragen aus dem Gehäuse heraus und sitzen fest. Ebenso ist auch der Druckpunkt klar definiert. Die Bedienung der Drücker und der Krone vermittelt ein außergewöhnlich hochwertiges Gefühl. Auf der rechten Seite, unterhalb des Metallrahmens, hat Huawei einen Lautsprecher integriert. Auf der linken Seite befinden sich hinter einem Metallgitter Drucksensoren. Zwei Öffnungen für Mikrofone befinden sich auf der Unterseite des Gehäuses direkt neben dem oberen Armbandglied.

Huawei gibt an, dass das Gehäuse 48,5 Millimeter groß sei und die Watch Ultimate durchaus als große Uhr bezeichnet werden könne. Vom Gewicht her ist das Gehäuse mit 76 Gramm bzw. 121 Gramm mit und ohne Titanarmband jedoch akzeptabel. Die Bänder entsprechen der 22-Millimeter-Norm, sind leicht austauschbar und erfordern kein Spezialwerkzeug.

Huawei hat der Watch Ultimate einige zusätzliche Titanglieder beigelegt, um die Anpassung der Uhr an das Handgelenk des Trägers zu erleichtern. Im Lieferumfang sind außerdem zwei unterschiedlich große Gummibänder enthalten, die für den sportlichen Einsatz gedacht sind.

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Wie bei anderen Smartwatches von Huawei ist die Installation der Gesundheits-App von Huawei notwendig, um die Watch Ultimate einrichten und bedienen zu können. Aufgrund eingeschränkter Handelsbeziehungen zwischen Google und Huawei ist die App nicht im Playstore zu finden. Ein Workaround über Huaweis AppGallery – Huaweis eigener App Store – ist notwendig. Sobald dies installiert ist, kann die Huawei-Gesundheits-App heruntergeladen werden. Ebenso erhält die App Updates über die AppGallery.

Die Gesundheits-App ist nicht nur für Android-, sondern auch für iOS-Geräte verfügbar.

Nach der Installation wird die Watch Ultimate sofort erkannt und gekoppelt. Für Dinge wie Telefonieren und Empfangen von Nachrichten sind verschiedene Berechtigungen erforderlich.

Die Gesundheits-App ist in fünf Kategorien unterteilt: Gesundheit, Training, Entdeckung, Geräte und Konto. „Gesundheit“ bietet einen Überblick über die verschiedenen Gesundheitsparameter in Form von Karten. Die Karten zeigen die wichtigsten Informationen jeder Kategorie wie Herzfrequenz, Schlaf, Stress, Blutsauerstoffsättigung und Hauttemperatur. Es ist möglich, individuell anzupassen, welche Daten in welcher Reihenfolge angezeigt werden.

Unter „Gerät“ können die Einstellungen der Uhr vorgenommen werden. Darüber hinaus bietet dieser Bereich auch die Möglichkeit, Musik und Apps auf die Uhr zu übertragen. Auch der Bezahldienst Huawei Wallet ist hier aufgeführt, derzeit jedoch in Deutschland nicht verfügbar. Auf dem Smartphone des Nutzers gespeicherte Musik lässt sich ganz einfach auf die Uhr kopieren. Eine abgespeckte AppGallery bietet zusätzliche Software für die Uhr. Diese Angebote reichen von Sport-Apps von Drittanbietern über Taschenrechner, Kalender und Messaging-Dienste bis hin zu Huaweis Kartenlösung Petal Maps.

Viele Einstellungen der Uhr können über das Smartphone vorgenommen werden, etwa wie oft Gesundheitsparameter abgefragt werden sollen und welche Apps Benachrichtigungen versenden oder einen Alarm stellen dürfen. Weitere Funktionen wie das Always-on-Display, die Displayhelligkeit oder die Tastenbelegung sind nur direkt über das Smartphone möglich.

Gesteuert wird die Huawei Watch Ultimate über den 1,5-Zoll-Touchscreen, zwei Tasten und eine dreh- und drückbare Krone. Durch Drücken der Krone öffnet sich die App-Übersicht der Uhr. Die Apps werden in Form eines Rasters dargestellt und durch Drehen der Krone wird der angezeigte Bereich vergrößert oder verkleinert.

Ein kurzer Druck auf die untere Taste öffnet das Trainingsmenü. Durch langes Drücken wird Celia, der Sprachassistent von Huawei, geöffnet. Die Schaltfläche oben links öffnet den neuen Expeditionsmodus. Ein langer Druck hat hier keine Funktion. Die Zuweisung der unteren Taste kann über die Uhr erfolgen, die anderen Tasten jedoch nicht. Das Drehen der Taste kann in Menüs zum Scrollen erfolgen. Darüber hinaus verfügen die Schaltflächen in den Untermenüs von „Training“ über weitere Funktionen, wie z. B. das Pausieren oder Fortsetzen einer Trainingseinheit.

Ein Wisch von oben nach unten führt zum Schnellmenü und Zugriff auf Wecker, Bildschirmsperre oder Taschenlampe. Durch Wischen von rechts nach links scrollen Sie durch die Symbole der Software. Zu den Werkseinstellungen gehören Herzfrequenz, Aktivitätsübersicht zur Blutsauerstoffsättigung, Wetter, Mondzyklus und Schlaf. Durch Drücken auf die Übersicht öffnet sich das Untermenü des entsprechenden Themas. Inhalt und Symbolreihenfolge können in den Einstellungen angepasst werden.

Durch Wischen von links nach rechts gelangt der Nutzer zum Today-Assistenten von Huawei. Hier befindet sich der Zugriff auf den Sprachassistenten, das Wetter und die aktuelle Medienwiedergabe. Neben uhrenbasierter Musik werden auch andere Medienformen angezeigt und können über das Smartphone gesteuert werden. Dadurch kann die Uhr einen Film steuern, der auf einem Fernseher gestreamt wird. Ein Wischen von unten nach oben öffnet die Nachrichtenübersicht.

Die Huawei Watch Ultimate verfügt über Lautsprecher und ein Mikrofon, sodass sie über die nötige Hardware zum Tätigen und Annehmen von Anrufen verfügt. Allerdings muss die Uhr mit einer eigenen SIM-Karte immer mit einer gekoppelten Smartwatch verbunden sein. Die Sprachqualität der Uhr ist erfreulich gut. Der Träger ist auch dann gut verständlich, wenn die Uhr nicht nah an den Mund gehalten wird, beispielsweise wenn sie neben dem Lenkrad eines Autos platziert wird. Der Lautsprecher ist laut genug für Gespräche in ruhiger Umgebung und verzerrt in keiner Weise.

Es ist möglich, Anrufe direkt auf der Smartwatch einzuleiten. Allerdings zeigt die Uhr nicht alle Kontakte an, die auf der Smartwatch gespeichert sind. In der Huawei Health App können maximal zehn Kontakte gespeichert werden. Darüber hinaus kann die Watch Ultimate die Anrufliste anzeigen. Die hier aufgeführten Kontakte und Nummern können durch Anklicken aufgerufen werden.

Die Watch Ultimate zeigt Benachrichtigungen zuverlässig an und zeigt neben Text auch viele Emojis an. Fotos und Sprachnachrichten können jedoch nicht angezeigt werden.

Beim Öffnen der Nachrichtenübersicht zeigt die Software die eingehenden Benachrichtigungen App für App sortiert an. Ein kurzer Tipp öffnet die Chats der App entsprechend, längere Chats werden jedoch verkürzt und bei E-Mails zeigt die Uhr nur den Absender und die Betreffzeile an.

Antworten sind nur in Form von Emojis und vorformulierten Kurzantworten möglich. Diese kurzen Antworten können in der Gesundheits-App individuell angepasst werden. Sprach- oder Tastatureingaben sind hingegen nicht möglich.

Huawei hat sich bei der Watch Ultimate für den hauseigenen Sprachassistenten Celia entschieden. Diese kann entweder über den Huawei Assistant, Today oder einen langen Tastendruck aktiviert werden, ein Öffnen der Funktion über eine Sprachansage ist jedoch nicht möglich. Allerdings funktioniert der Assistent nur bei Kopplung mit einem Smartphone mit EMUI 10.1 oder höher. Dies schränkt die Funktion daher auf Huawei-Smartphone-Benutzer ein. In Tests gelang die Verbindung zu einem Honor Magic4 Lite.

Ist das richtige Smartphone gekoppelt, werden Sprachbefehle schnell umgesetzt und der Sprachassistent funktioniert auch mit einer deutschen Sprachversion. Dennoch ist der Funktionsumfang von Celia im Vergleich zu Google Assistant oder Amazon Alexa eingeschränkt. Antworten werden sowohl über den Lautsprecher als auch über das Display kommuniziert.

Fitness und Daten werden in der Huawei Health App erfasst und angezeigt. Auf Wunsch misst die App kontinuierlich Herzfrequenz, Stresslevel, Blutsauerstoffsättigung und Hauttemperatur.

Die jeweiligen Werte werden nicht nur gemessen und nach Stunden aufgeschlüsselt, sondern auch ausgewertet. Dies geschieht zum einen durch Farben und zum anderen durch Zahlenwerte. Der Stresspegel wird als Wert zwischen 1 und 99 angezeigt und in die Kategorien niedrig, normal, mittel und hoch eingeteilt. Die Software liefert außerdem den Tagesdurchschnitt und die Maximalwerte. In der Stresskategorie ist eine Kalibrierung und ein Stresstest möglich.

Die Werte für jede einzelne Kategorie können nicht nur für Stunden oder Tage, sondern auch für Wochen, Monate und Jahre angezeigt werden.

Eine Besonderheit der Watch Ultimates ist die Messung der Arterienverkalkung und soll dabei helfen, eine Arterienverkalkung zu erkennen. Die Ergebnisse werden in m/s und entsprechend dem Alter des Trägers angezeigt. Die Messungen können durch das Ausfüllen eines Fragebogens ergänzt werden. Huawei gibt jedoch an, dass die Werte nicht als medizinische Diagnose verwendet werden sollten.

Für diese Messung wird, genau wie bei den EKG-Messungen, ein Sensor im unteren rechten Knopf verwendet. Diese Schaltfläche wird mit dem Zeigefinger des Benutzers berührt. Die EKG-Funktion der Watch Ultimate ist im Gegensatz zu den Messungen der Arterienverkalkung medizinisch zertifiziert.

Darüber hinaus bietet die Gesundheits-App integrierte Fitnesskurse. Die Auswahl ist recht groß und reicht von Gymnastik und Stretching über Entspannungsübungen fürs Büro, Fettabbau, Laufkurse, Muskelaufbau bis hin zum Seilspringen. Die Kurse sind in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt. Die Videos sind größtenteils kostenlos und laufen alle auf dem gekoppelten Smartphone. Wenn ein Training beginnt, beginnt die Smartwatch automatisch mit der Aufzeichnung der Fitnessparameter.

Ohne Drittanbieter-Apps ist eine Synchronisierung mit Google Fit nicht möglich.

Huawei verwendet zwei Systeme, um Informationen zu den täglichen Zielen bereitzustellen. Zum einen gibt es Bekanntenkreise mit Infos zu Schritten, Bewegungszeiten und Stehzeiten. Die Uhr ermittelt außerdem die Anzahl der über den Tag verteilten Kalorien und setzt den entsprechenden Tageswert ins Verhältnis zu den Durchschnittswerten der Vorwoche.

Zusätzlich stellt die Software Informationen in Form von Gesundheitskleeblättern bereit. Diese drei Blätter sollen den Zusammenhang zwischen Bewegung, Stress und Schlaf darstellen. Die Blätter wachsen, je nachdem, wie gut die Ziele der entsprechenden Kategorie erreicht wurden. Ihre Farben ändern sich, wenn jedes Ziel erreicht wird. Diese Darstellung führt Sie auch durch den Tag mit der am besten geeigneten Zeit zum Aufstehen, der Atmung, der Aktivität, den Schrittzielen und den idealen Schlaffenstern.

Die Huawei Watch Ultimate kann die Herzfrequenz und die Blutsauerstoffsättigung des Trägers messen. Um die gemessenen Daten besser auswerten zu können, haben wir diese mit Messungen eines Referenzgeräts verglichen. Für die Herzfrequenzmessungen haben wir die Watch Ultimate zusammen mit einem Polar H10 Brustgurt auf eine Radtour mitgenommen.

Die Messwerte der Watch Ultimate konnten sich sehen lassen. Bei der Ruhepulsmessung lagen die Ergebnisse beider Geräte nur um einen Schlag pro Minute auseinander. Wir haben den aktiven Puls in drei verschiedenen Zeitintervallen gemessen. Der durchschnittliche Unterschied zwischen den Messungen betrug nur 0,03 Prozent.

Ebenso beeindruckend waren die Messungen der Blutsauerstoffsättigung. Unser Referenzgerät in dieser Disziplin war das Braun Pulsoximeter 1. Die Abweichung der Geräte vom Mittelwert aus drei Messungen betrug lediglich 1,37 Prozent. Die Messwerte der Watch Ultimate lagen stets über denen der Referenzgeräte.

Die Huawei Watch Ultimate kann verschiedene Schlafphasen aufzeichnen. Dabei wird zwischen Tief-, Leicht- und REM-Schlaf unterschieden. Darüber hinaus zeichnet die Smartwatch Wachphasen zuverlässig auf. Die einzelnen Phasen werden grafisch auf einer Zeitachse dargestellt. Zusätzlich wird die Zeit für jede Phase als Zahl angegeben und dann entweder als niedrig, normal oder hoch bewertet. Aus diesen Parametern errechnet die Software dann einen Punktewert, kombiniert mit einer Sternebewertung für den Schlaf der vergangenen Nacht.

Diese Daten können für eine Nacht, eine Woche, einen Monat oder sogar ein Jahr bereitgestellt werden. Diese detaillierten Informationen sind jedoch nur über die Gesundheits-App verfügbar. Ansonsten ist auf der Smartwatch selbst nur der Gesamtschlaf der vergangenen Nacht abrufbar.

Mit Hilfe eines gekoppelten Smartphones ist es auch möglich, Schlafgeräusche wie das Sprechen im Schlaf aufzuzeichnen. Über die Smartwatch selbst ist dies nicht möglich. Die App bietet verschiedene Sounds, die dem Nutzer beim Einschlafen helfen. Leider bietet die Smartwatch keinen Alarm basierend auf Schlafdaten.

Die Watch Ultimate unterstützt die Verfolgung von mehr als 100 Sportarten. Für jede Sportart kann ein Ziel festgelegt werden, beispielsweise eine bestimmte Distanz, die erreicht werden soll. Darüber hinaus kann die Smartwatch nach bestimmten Zeiten oder Distanzen Zwischenstände wie die aktuelle Herzfrequenz, die Durchschnittsgeschwindigkeit während des vorherigen Kilometers oder die aktuelle Trainingsbelastung anzeigen. Bei dieser Zwischenmeldung handelt es sich einerseits um eine Popup-Benachrichtigung auf dem Display und andererseits um eine Sprachansage über den Lautsprecher oder gekoppelte Kopfhörer.

Auf der Smartwatch können nicht nur Ziele gesetzt, sondern auch Kurse und Trainingspläne zusammengestellt werden. Auf der Uhr selbst sind insgesamt 13 Lauftrainings gespeichert. Zusätzliche individuelle Trainingspläne können erstellt und abgeschlossen werden.

Allerdings verfügt die Watch Ultimate über zwei besondere Sportfunktionen: Tauch- und Expeditionsmodus. Die Watch Ultimate ist für das Tauchen in größeren Tiefen vorgesehen und zugelassen. Laut Huawei übersteht es unbeschadet 24 Stunden in einer Tiefe von 100 Metern und entspricht der Norm ISO 22810 für Tauchausrüstung. Die Uhr unterstützt verschiedene Modi wie Gerätetauchen, technisches Tauchen und Freitauchen.

Die Watch Ultimate kann den Gradient Factor (GF-Wert) anzeigen, den Bühlmann-Dekompressionsalgorithmus anwenden und außerdem 20 Erinnerungen für die Tauchüberwachung einstellen. Nach einem Tauchgang macht die Smartwatch Vorschläge für Flugverbotszeiten. Aufgrund mangelnder Taucherfahrung und Ausrüstung konnten wir dieses Gebiet nicht testen. Ausgiebiges Baden im Meerwasser überstand die Watch Ultimate jedoch ohne Beanstandungen. Der Hersteller empfiehlt, die Uhr nach Kontakt mit Meerwasser mit Süßwasser abzuspülen.

Eine weitere Besonderheit ist der Expeditionsmodus. Die Smartwatch zeichnet die Aktivität des Nutzers auf und liefert neben reinen Trainingsdaten weitere Informationen zur Position und zum Status der Uhr, wie zum Beispiel den Akkustand. Darüber hinaus können über die Benutzeroberfläche einfache Markierungen in verschiedenen Farben gesetzt werden. Diese Markierungen können später beispielsweise als Ausgangspunkt für eine Wanderung kontrolliert werden. Ein spezieller Dunkelmodus soll die Lesbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen verbessern und den Akku schonen.

Zumindest beim Gehen, Joggen, Rudern und auf dem Crosstrainer kann die Smartwatch auch Trainingseinheiten automatisch erkennen und aufzeichnen. Radfahren wird leider nicht unterstützt. Im Gegensatz zu früheren Huawei-Smartwatches ist die automatische Aufzeichnung der Watch Ultimate unzuverlässig.

Die Huawei-Gesundheits-App kann mit Konten wie Strava, Adidas Running und Komoot verknüpft werden.

Um die Satellitenverbindung zu messen, haben wir die Watch Ultimate zusammen mit einem Referenzgerät, Garmin Venu 2, auf eine Radtour mitgenommen. Die Ergebnisse waren überraschend, denn obwohl die Watch Ultimate in der Lage ist, eine duale GNSS-Verbindung mit allen gängigen Satelliten herzustellen Netzwerken ist die Aufzeichnung sehr ungenau. Die Richtung wird zwar erkannt, die angezeigten Radien stimmen jedoch kaum mit den Routen überein.

Zudem dauert es relativ lange, bis eine Verbindung mit einem Netzwerk hergestellt wird. Bei Tests kam es auch zu zwei Verbindungsabbrüchen. Das ist umso überraschender, wenn man bedenkt, wie stark Huawei beispielsweise im Expeditionsmodus auf die GNSS-Konnektivität der Watch Ultimate setzt.

Abgeschlossene Routen können exportiert werden und die Software gibt sie als GPX-, TCX- oder KML-Dateien aus. Darüber hinaus können GPX-Dateien importiert und als Trainingseinheiten absolviert werden.

Das Display der Watch Ultimate ist eine wahre Augenweide. Das Panel ist ein 1,5-Zoll-LTPO-AMOLED mit einer Auflösung von 466 x 466 Pixeln. Die angezeigten Inhalte werden scharf dargestellt und von einem dünnen Rahmen eingerahmt.

Zudem ist das Panel angemessen hell. Bei aktiviertem Umgebungslichtsensor haben wir eine maximale Helligkeit von 638 cd/m² gemessen. Ohne Sensor schafft das Panel 545 Nits. Die minimale Helligkeit liegt bei 10,19 cd/m². Im alltäglichen Gebrauch sowie bei sportlichen Aktivitäten ist die Anzeige unabhängig von der Tageszeit gut lesbar. Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut.

Die gemessenen Werte stellen eine höhere Maximalhelligkeit dar als etwa bei der Huawei Watch GT 3 Pro. Allerdings werden die Samsung Galaxy Watch5 Pro oder die Google Pixel Watch noch heller. Unsere Messungen ergaben außerdem eine PWM mit einer durchschnittlichen Frequenz von 60 Hz, wobei die Extremwerte bei 28 und 155 Hz lagen.

Huawei bietet ein Always-on-Display an, das aufgrund seiner LTPO-Technologie sehr sparsam ist. Im alltäglichen Gebrauch überzeugte uns das Display mit vielen Details und einer guten Lesbarkeit. Die Art des AoD ist anpassbar und zusätzlich kann die Funktion auf bestimmte Zeiten beschränkt werden, sodass das Display nachts kein Schlafzimmer beleuchtet.

Wird die Uhr mit dem AoD verwendet, sorgt der Beschleunigungsmesser für eine zuverlässige Aktivierung des Displays, wenn der Träger sein Handgelenk dreht.

* ... kleiner ist besser

Die Hintergrundbeleuchtung des Displays flackert mit 60 Hz (vermutlich unter Verwendung von PWM).

Die Frequenz von 60 Hz ist sehr niedrig, sodass das Flackern nach längerem Gebrauch zu Überanstrengung der Augen und Kopfschmerzen führen kann.

Im Vergleich: 54 % aller getesteten Geräte nutzen kein PWM zum Dimmen des Displays. Wenn PWM erkannt wurde, wurden durchschnittlich 18961 (Minimum: 5 - Maximum: 3846000) Hz gemessen.

Bezüglich des verbauten SiP macht Huawei leider keine Angaben. Auch zum Onboard-Speicher fehlen Angaben. Da auf der Watch Ultimate kein Browser installiert werden kann, sind Benchmarkmessungen nicht möglich. Im Alltagsbetrieb überzeugt das System mit seiner Leistung und bei der Bedienung der Benutzeroberfläche kommt es zu keinen Rucklern. Der Wechsel zwischen Karten und Apps verlief ohne Probleme oder Wartezeiten.

Der Speicher der Uhr kann für Apps, Musik und Routen genutzt werden.

Huawei verspricht für seine Watch Ultimate eine Akkulaufzeit von 14 Tagen, einen Wert, den wir in Tests jedoch nicht erreichen konnten. Bei allen Messungen und aktiviertem AoD ging der Smartwatch nach sechs Tagen Dauergebrauch der Saft aus. Hin und wieder muss die Uhr eine Trainingseinheit verfolgen. Bei gleicher Nutzung aber deaktiviertem Always-on-Tracking sind 10 Tage Weiternutzung möglich.

Im Gegensatz dazu entsprechen die Ladezeiten der Watch Ultimate genau den Angaben von Huawei. Nach einer Ladezeit von einer Stunde geht die Smartwatch von 0 auf 100. Im Test nutzten wir das mitgelieferte, kabellose Ladepad in Kombination mit einem 24-Watt-Ladegerät. Dank des Qi-Standards kann die Uhr mit anderen Ladegeräten aufgeladen werden oder auch zum Laden von Reverse-Wireless-fähigen Smartphones genutzt werden.

Mit der Watch Ultimate möchte Huawei die ultimative Smartwatch anbieten. Bezüglich Materialien, Verarbeitungsqualität und Design hat der Hersteller alles richtig gemacht. Die Uhr fühlt sich außergewöhnlich hochwertig an und ist zudem wunderbar zu tragen.

Auch im Alltag glänzt die Watch Ultimate mit solider Leistung, einem hervorragenden, großen Display, zuverlässigen Benachrichtigungen sowie einer hervorragenden Telefonfunktionalität. Unser einziger Wunsch wäre eine virtuelle Tastatur, um einzelne Antworten und E-Mails vollständig anzuzeigen.

Beim Training überzeugte uns die Watch Ultimate mit einem anpassbaren Display, vielen verschiedenen unterstützten Sportarten und der neuen deutschen Sprachausgabe. Ein Alleinstellungsmerkmal ist der neue Tauchmodus, vor allem im Zusammenhang mit seiner Einstufung für Tiefen bis 100 Meter. Der Nutzen des Expeditionsmodus ist derzeit eher bescheiden, da das GPS der Watch Ultimate nicht zuverlässig funktioniert und dieser Modus dadurch seine größte Stärke verliert.

Die fragile Satellitenkommunikation ist die größte Schwäche der Watch Ultimate, glänzt aber auch in allen anderen Kategorien.

Weitere Kritikpunkte sind die unzuverlässige automatische Aufzeichnung von Trainingseinheiten und das Fehlen eines smarten Weckers.

Wer mit diesen Einschränkungen leben kann, bekommt eine wunderbare Smartwatch, die allerdings ihren Preis hat.

Die Samsung Galaxy Watch5 Pro bietet mehr Apps und ein helleres Display, hat aber auch eine kürzere Akkulaufzeit. Die Huawei Watch GT 3 Pro ist ähnlich elegant, aber etwas kleiner.

In der EU hat die Testversion der Watch Ultimate einen UVP-Angebotspreis von 899 Euro und kann im Online-Shop von Huawei oder alternativ bei Amazon UK für 799 Pfund erworben werden.

Das vorliegende Testexemplar wurde dem Autor als Leihgabe vom Hersteller oder einem Shop zum Zwecke der Rezension zur Verfügung gestellt. Auf diese Bewertung hatte der Kreditgeber keinen Einfluss, auch erhielt der Hersteller vor der Veröffentlichung kein Exemplar dieser Bewertung. Es bestand keine Pflicht zur Veröffentlichung dieser Rezension.